Was ist der graue Star?

Beim grauen Star handelt es sich um eine zumeist altersbedingte Eintrübung der natürlichen Linse. Diese führt zu vermehrter Blendempfindlichkeit und Verschwommensehen bis hin zur Erblindung in sehr fortgeschrittenen Stadien.

Wie wird der graue Star behandelt?

Die Behandlung erfolgt operativ. Über einen kleinen Schnitt wird die trübe Linse entfernt. An ihre Stelle wird eine Kunstlinse implantiert. Der Eingriff erfolgt in unserer Praxis ambulant und zumeist in örtlicher Betäubung. Diese ist schmerzfrei, weil Sie hierzu eine kurze Narkose erhalten. Während der Op sind Sie in der Regel wach, haben aber keine Schmerzen.

Wann muss operiert werden?

Durch den schleichenden Krankheitsbeginn wird die Verschlechterung mitunter nicht gleich bemerkt und fällt nur im Vergleich mit anderen, durch Abdecken eines Auges oder gar erst beim Augenarzt auf. Wann operiert wird, ist davon abhängig, wie stark das Sehvermögen bereits herabgesetzt ist, wie trüb Ihre Linse ist und wie sehr Sie selbst davon im Alltag eingeschränkt sind. Wenn durch die Linsentrübung beispielsweise beim Autofahrer die Fahrtauglichkeit bedroht ist, sollte nicht zu lange mit dem Eingriff gezögert werden.

Kann es Komplikationen geben?

Keine Operation ist risikofrei. Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten. Unsere Operateure haben sich auf diese Operation spezialisiert und führen mehrere tausend Male jährlich sowohl bei normalen als auch schwierigen und komplizierten Ausgangsbefunden durch. Detaillierte Informationen erhalten Sie im Gespräch mit dem Arzt sowie im Aufklärungsbogen in Ihren Unterlagen.

Wie gut ist das Sehvermögen nach der Operation?

Der Erfolg der Operation hängt von der Funktionstüchtigkeit aller anderen Augenabschnitte ab. Die besten Chancen sind bei einem sonst gesunden Auge gegeben. Aber selbst bei Vorliegen einer Begleiterkrankung wie zum Beispiel einer Makuladegeneration oder eines grünen Stars kann die Kataraktoperation den Seheindruck bessern, es kommt wieder mehr Licht ins Auge.

Wird nach der Operation noch eine Brille benötigt?

Wenn eine Einstärkenlinse (die Standardlinse) eingesetzt wird, ja. In der Regel ist dann ist eine Brille zum Lesen, evtl. auch eine geringe Korrektur für die Ferne, erforderlich. Ausnahme: Sie waren schon immer stärker kurzsichtig und wollen wie gewohnt eine Fernbrille behalten und ohne Brille lesen. Die neue Brille kann zumeist ca. 6 Wochen nach der Operation vom Optiker angefertigt werden. Möchten Sie unabhängiger von der Brille werden, können wir prüfen, ob eine sogenannte Multifokallinse oder torische Linse eingesetzt werden kann. Der Mehraufwand für die Diagnostik und die Linse muss dann vom Patienten selbst gezahlt werden, dies gilt auch für privat versicherte Patienten.

Wie ist das Verhalten nach der Operation?

Augenarztkontrolle ist am ersten Tag nach der Op und danach nach Maßgabe Ihres Arztes notwendig. Der Verband bleibt am Op-Tag über Nacht bis zur ersten Arztkontrolle auf dem Auge. Ab dem ersten Tag nach der Operation müssen Sie mehrfach täglich Augentropfen bzw. Augensalbe applizieren. Über Häufigkeit und Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Augenarzt. Wenn Sie bereits vor der Operation Tropfen wegen eines grünen Stars nehmen mussten, setzen Sie diese Therapie bitte nach der Op fort. Hände oder das Taschentuch gehören nicht ans Auge, bitte nicht am Auge reiben! Vorsicht ist anfänglich geboten mit allen potentiell infektösen Quellen wie z.B. stehende Gewässer. Die alte Brille kann zunächst noch weitergetragen werden, bis nach ca. 6 Wochen die neue angefertigt wird. Ab wann wieder Fahrtauglichkeit vorliegt, fragen Sie bitte Ihren nachbehandelnden Augenarzt. Eine Krankschreibung erfolgt im Regelfall für 1 Woche.

Was ist nach der Operation normal und was nicht?

Ein leichtes Drücken und Reiben ist normal. Der Seheindruck verändert sich nach der Operation. Manche Patienten bemerken anfänglich bogenförmige Strukturen. Farben werden teils als kühler empfunden, weil man sich über Jahre an den Gelbschimmer der trüben Linse gewöhnt hat. Das Sehen ist nicht immer gleich nach der Op völlig klar, solange die nötige Brille noch nicht angepasst worden ist.

Sollten insbesondere in den ersten Tagen nach der Operation folgende Erscheinungen auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Augenarzt oder den augenärztlichen Bereitschaftsdienst 116117:

  • Zunehmende Schmerzen
  • Zunehmende Lichtempfindlichkeit
  • Neu aufgetretene Rötung
  • Sehverlust

Unsere Erreichbarkeit in den ersten 24 Stunden nach der Operation für den Notfall finden Sie in Ihrer Mappe.

Wie ist der Ablauf im Op-Zentrum?

Anmeldung

Sie erhalten eine Überweisung zur Operation von Ihrem Augenarzt. Anschließend wird ein Termin zur Voruntersuchung vereinbart.

Voruntersuchung

Mitzubringen sind: Ihre Überweisung, Brillen, ggf. Medikamentenplan. Planen Sie ca. 2 Stunden ein. Die Pupille wird evtl. weit getropft, bitte nicht selbst mit dem Auto fahren! Wir befragen Sie nach Ihren bisherigen Augenerkrankungen und Allgemeinerkrankungen (was + wann?), führen die für die Operation notwendigen Augenuntersuchungen sowie die Op-Aufklärung durch und geben Ihnen alle Unterlagen und den Termin zur Operation mit. Lesen Sie sich zuhause in Ruhe alles sorgfältig durch. Wir bitten um Ausfüllen und Unterschreiben der dokumentierten Patientenaufklärung-Betäubungsverfahren in der Augenheilkunde sowie um Unterschreiben der Patienteninformation zur ambulanten Operation des grauen Stars / Merkblatt zum Aufklärungsgespräch mit dem Arzt über die Operation des grauen Stars.

Hausarztvorstellung

Sie stellen sich bitte zur Op-Vorbereitung mit unseren Unterlagen ca. 3-4 Wochen vor der Op beim Hausarzt vor.

Operationstag

Planen Sie ca. 3 Stunden ein. Sie dürfen mindestens 4 Stunden vor der Operation nichts mehr essen oder trinken. Ihre Medikamente nehmen Sie am Op-Tag alle wie gewohnt ein (Ausnahmen: Blutverdünner: hier bitte vorher den Hausarzt fragen bzw. Medikamente gegen Prostatavergrößerung z.B. Tamsulosin: den Urologen fragen). Sie benötigen eine Begleitperson, da Sie zur Op Betäubungsmittel erhalten. Wir möchten Ihre Begleitperson bereits bei der Anmeldung sehen, ansonsten kann keine Op erfolgen. Taxifahrer sind keine Begleitpersonen! Bringen Sie eine neue Überweisung vom Augenarzt sowie alle Unterlagen –auch die vom Hausarzt- vollständig, ausgefüllt und unterschrieben mit. Bitte keine Wertgegenstände mitbringen, wir übernehmen keine Haftung. Schminken Sie sich am Op-Tag nicht. Tragen Sie leicht zu wechselnde Bekleidung. Am Ende der Operation erhalten Sie einen Augenverband, welcher erst am nächsten Morgen vom Praxispersonal abgenommen wird.

Nachuntersuchung

Die erste Kontrolle ist am Tag nach der Op zwingend erforderlich. Sie erfolgt bei Ihrem Augenarzt oder in unserer Praxis (Erfurter Patienten).