Alterssichtigkeit ist eine Folge des normalen Alterungsprozesses der Augen und trifft früher oder später jeden Menschen. Was genau sich hinter der Presbyopie verbirgt, welche Symptome sie verursacht und wie sie sich behandeln lässt, wird nachfolgend beschrieben.

Was ist Alterssichtigkeit?

Alterssichtigkeit ist eine natürliche Begleiterscheinung des Alterungsprozesses der Augen, bei dem sich das Sehen im Nahbereich verschlechtert. Die ersten Symptome der Presbyopie treten meist mit Mitte 40 auf, wenn die Linse zunehmend ihre Fähigkeit zur Naheinstellung verliert. Alterssichtigkeit ist keine Erkrankung. Die Symptome lassen sich mit einer Brille oder einer operativen Korrektur beheben.

Was sind die Ursachen von Alterssichtigkeit?

Die natürliche Augenlinse kann im Kindesalter durch Aktivierung des sogenannten Ziliarmuskels problemlos ihre Dicke ändern. Dadurch wird scharfes Sehen in verschiedenen Entfernungen möglich. Bereits im Jugendalter setzt jedoch eine Sklerosierung (Verhärtung) ein. Die Linse verliert zunehmend an Elastizität. Mit Mitte 40 etwa bemerken die meisten Menschen, dass sie Bücher oder Zeitungen beim Lesen weiter weg halten müssen, mehr Licht zum Lesen benötigen und das Lesen abends oder bei Müdigkeit schnell anstrengend wird. Der Prozess schreitet bis zum 70. Lebensjahr voran. Die Nahsicht verschlechtert sich dabei zunehmend. Alterssichtigkeit ist nicht erblich bedingt. Es handelt sich nicht um eine Erkrankung und sie wird auch nicht durch äußere Faktoren verursacht.

Welche Symptome verursacht Alterssichtigkeit?

Das typische Symptom von Alterssichtigkeit ist eine zunehmend beeinträchtigte Nahsicht: Nahe Objekte erscheinen unscharf. Dadurch wird vor allem das Lesen anstrengender. Als Begleiterscheinung ermüden die Augen schneller. Auch Kopfschmerzen oder ein vermehrter Tränenfluss können sich einstellen. Bei diesen Begleiterscheinungen spricht man auch von asthenopischen Beschwerden.

Wie wird Alterssichtigkeit diagnostiziert?

Um die Alterssichtigkeit zu diagnostizieren, wird die Brechkraft des Auges mittels objektiver Messverfahren festgestellt. Zusätzlich wird meist ein einfacher Sehtest mithilfe von Tafeln durchgeführt.

Welche Werte stehen für Alterssichtigkeit?

Das Ausmaß der Alterssichtigkeit wird in Dioptrien angegeben. Es ist meist altersabhängig, da sich die Nahsicht im Zuge des Alterungsprozesses bis etwa zum 70. Lebensjahr sukzessive verschlechtert. Danach schreitet die Verschlechterung normalerweise nicht weiter fort, sondern stagniert auf dem erreichten Level.

Welche Folgen kann Alterssichtigkeit haben?

Presbyopie ist keine Krankheit und löst keine Folgeerkrankungen aus. Jedoch können die Symptome der Alterssichtigkeit als sehr belastend empfunden werden und die Lebensqualität sowie die Leistungsfähigkeit einschränken.

Kann man Alterssichtigkeit vorbeugen?

Insbesondere im Internet finden sich immer wieder Anleitungen, mit denen man den Ziliarmuskel trainieren kann. Regelmäßiges Training soll angeblich Alterssichtigkeit vorbeugen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Fehlannahme. Denn bei Presbyopie ist nicht die Funktion des Ziliarmuskels eingeschränkt, sondern die Elastizität der Linse. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, Alterssichtigkeit vorzubeugen. Es handelt sich um eine natürliche körperliche Verschleißerscheinung. In vielen Fällen lässt sie sich jedoch gut behandeln.

Wie wird Alterssichtigkeit behandelt?

Kurzsichtige haben bei Alterssichtigkeit mitunter den Vorteil, dass sie die Nahsicht durch Absetzen der Fernbrille verbessern können. Weitsichtige und Menschen, die bislang noch keine Sehhilfe benötigt haben, können die Presbyopie nicht so einfach ausgleichen. Für sie kommen in erster Linie verschiedene Arten von Sehhilfen in Frage: Lesebrille, Bifokalbrille (zweigeteilt), Gleitsichtbrille oder multifokale Kontaktlinsen können die Alterssichtigkeit ausgleichen. Die Stärke des Leseteils wird zur Fernkorrektur (bei Kurz- oder Weitsichtigkeit) hinzuaddiert. Sie muss in den folgenden Jahren ab und zu angepasst werden.

Operative Korrektur der Alterssichtigkeit

Wer mit > 45 Jahren nicht mit Brille oder Kontaktlinse zurechtkommt oder ein Plus an Lebensqualität gewinnen möchte, kann über eine operative Korrektur nachdenken. Durch operative Entfernung der natürlichen Linse und Einsetzen einer multifokalen Linse kann man Fehlsichtigkeit im Alter korrigieren. So lässt sich das Sehen in verschiedenen Entfernungen weitestgehend brillenunabhängig wiederherstellen. Kurz-/ Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmungen sowie die Alterssichtigkeit lassen sich in einem Eingriff behandeln.

Laserbehandlung bei Alterssichtigkeit

Beste Ergebnisse werden mit Laserbehandlungen bei Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren erzielt. Ab einem Lebensalter von etwa 45 Jahren wird die Anwendung des Lasers häufig nur noch eingeschränkt empfohlen, da auch nach der Behandlung oft weiterhin eine Brille benötigt wird. Eine Veränderung der Hornhaut, wie sie beim Augenlasern angestrebt wird, kann den natürlichen Prozess der Naheinstellung nicht verbessern und Alterssichtigkeit daher nicht adäquat behandeln.